So beginnt die norwegische Nationalhymne und bedeutet schlicht und vielsagend: „Ja, wir lieben dieses Land.“
Nach genau 45 Reisetagen haben wir die norwegische Grenze beim Länderdreieck Finnland-Schweden-Norwegen überschritten und freuen uns auf die nächsten 45 Tage in Norwegen.
Was haben wir die letzten Tage so gemacht? Nach dem Besuch beim Weihnachtsmann in Rovaniemi, sind wir ins Skigebiet Levi bei Kittilä gefahren und waren ein bisschen wandern. Interessanterweise hilft auch Lappland, wo der Winter erst Mitte Mai das Land verlässt, dem Schneebedarf der Skipisten künstlich nach – und das nicht zu knapp, was unser ausgeprägtes Umweltgewissen aufweckte. Auf der anderen Seite wäre eine Winterwoche in Finnland auch mal was Feines. Mmmhh.
Das letzte Bild schickte uns unsere Freund Thomas, er war genau dort im letzten Winter mit seiner Tochter Skifahren.
Unser Roadtrip ging dann gestern weiter bis zur finnisch-schwedischen Grenze bei Muonio und an den Grenzfluss Muonionjoki. An diesem Fluss standen wir für die Nacht. Im Winter führt ein Isväg (Eisweg) über den Fluss, aber nur bis 3,5 t – hätte also für uns gereicht. Jetzt standen hier nur ein paar Boote und wir.
Nach einer sommerlichen Polarnacht, also ohne einen Tropfen Dunkelheit, haben wir uns irgendwann entschieden aufzustehen um weiter nordwärts zu reisen.
Wir kamen an den Ort Kaaresuvanto, der eine schwedische und eine finnische Seite hat – nur durch den Grenzfluss getrennt – und sind noch mal schnell nach Schweden rübergefahren.
In diesem Ortsteil steht die nördlichste Kirche Schwedens. Ein sehr angenehmes und einladendes Bauwerk, dass nicht nur geöffnet hat, was bei schwedischen Kirchen nicht der Regel entspricht, sondern auch einen eigenen Fremdenführer besaß. Dies war ein schüchterner junger Mann, der in einem Dorf 2 km weiter wohnt und in der Kirche auf die eher seltenen Besucher wartet.
Die Fahrt führte meditativ weiter bis ans Ende von Finnland. Mittlerweile haben wir uns ganz gut mit Finnland angefreundet und sogar schon ein paar Wörter gelernt. Die letzten 100 km waren verheißungsvoll und gewährten ab und an den Blick in die Ferne. Oft konnten wir schon die fünf Kilometer voraus bis zur nächsten Kurve überblicken. Die auf der Karte gekennzeichnete Orte waren jeweils Ansiedlungen von fünf bis sechs Häusern oder drei Briefkästen und einer zerfallenen Hütte. Was machen die Menschen überhaupt hier? Ich meine außer auf Schneescootern und Quads, die hier überall rumstehen, zu fahren?
Norwegen begrüßte uns dann mit 3 Grad und leichtem Schneefall. Cool. Aber gigantisch war das großartige 3-D Kino, durch das wir direkt hinter der finnischen Grenze fuhren. Große schneebedeckte Berge, Wasserfälle, Schluchten – Bäm, wir waren da. Ja vi elsker dette landet. Unsere allerbeste Reiselaune wurde noch mit zwei Elchen am Straßenrand gekrönt.
Jetzt sind wir, als einzige Touristen auf einem kleinen Campingplatz in den Bergen, waren schon am Fluss Steine sammeln und genießen die Wetterimposanz, die mit Regen, Schnee und Sonne gleichzeitig aufwartet. Und das bei immerhin freundlichen 6 Grad Außentemperatur.
Hier auf der Passstraße ist es recht alpin, während es bis zum Meer nur noch knapp 15 km sind. Norwegen, ein Land mit krassen Gegensätzen, wir freuen uns darauf!